
Die nasse und torferhaltende Bewirtschaftung von Moorböden fördert den Klimaschutz, indem sie Treibhausgasemissionen reduziert, Verdunstungskühlung und weitere Ökosystemdienstleistungen von Mooren fördert. Gleichzeitig stärken Paludikulturen die Biodiversität, verbessern die Wasserqualität und liefern somit klimaschonende Alternativen für Rohstoffe. Deswegen ist es essentiell Paludikultur im praxisrelevanten Maßstab zu etablieren, zu bewirtschaften und Verwertungs- und Vermarktungsketten für Biomasse zu erproben.
PaludiZentrale und PaludiNetz
Die PaludiZentrale koordiniert als übergeordnetes Vorhaben das PaludiNetz, welches sich über fünf Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuDs) sowie vier Pilotvorhaben („Piloten“) zum Moorbodenschutz und zur Verwertung der Biomasse von wiedervernässten Flächen erstreckt. Ihr Ziel ist es, im praxisrelevanten Maßstab Paludikulturen zu etablieren, zu bewirtschaften und Verwertungs- und Vermarktungsketten für die Biomasse zu erproben. Dabei wird eine Vielzahl von Paludikultur-Optionen umgesetzt, darunter der Anbau von Torfmoosen zur Herstellung von Kultursubstraten für den Gartenbau, die Nutzung von Nasswiesen und der Anbau von Rohrkolben und Schilf zur Erzeugung von Biomasse für verschiedene Produkte, von Bau- und Dämmstoffen bis hin zu Verpackungen und Papier. Die Umsetzung wird in allen Projekten durch wissenschaftliche Untersuchungen zu den ökologischen und ökonomischen Effekten der Paludikulturen begleitet.
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMELH) unterstützt die Modell- und Demonstrationsvorhaben mit Mitteln aus dem Klima-Transformations-Fonds (KTF), Projektträger ist die Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR). Die Pilotvorhaben zum Moorbodenschutz werden gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), Projektträger ist die Zukunft-Umwelt-Gesellschaft (ZUG) gGmbH.
PaludiNetz-Projekte
Beteiligte Institutionen
Johann-Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei
Thünen-Institut für Agrarklimaschutz
Bärbel Tiemeyer
Universität Greifswald, Partner im Greifswald Moor Centrum
Institut für Botanik und Landschaftsökologie AG Experimentelle Pflanzenökologie
Franziska Tanneberger
Universität Greifswald, Partner im Greifswald Moor Centrum
Institut für Botanik und Landschaftsökologie, AG Allgemeine VWL und Landschaftsökonomie
Sabine Wichmann
Johann-Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei
Thünen-Institut für Lebensverhältnisse in ländlichen Räumen
Johannes Wegmann
Termine
RRRR2025 - Renewable Resources from Wet and Rewetted Peatlands
23. – 26.09.2025 in Greifswald