Hydrologie, Wasserqualität, Boden und Geländehöhen
Hintergrund
Um Moore langfristig zu schützen und nachhaltig zu bewirtschaften, sind verlässliche und vergleichbare Daten entscheidend. In Arbeitspaket (AP) 4 werden harmonisierte Methoden und Abläufe erarbeitet, um alle relevanten Standorteigenschaften (Hydrologie, Wasserqualität, Bodeneigenschaften, Nährstoffverfügbarkeit und Geländehöhen) der Projektflächen zu erheben sowie Änderungen regelmäßig zu verfolgen.
Die Arbeiten haben hohe Relevanz für das Projekt, da für Auswertungen und das Zusammenführen der Ergebnisse AP-intern sowie AP-übergreifend einheitliche und qualitätsgesicherte Daten benötigt werden. Die Harmonisierung der Vielzahl an Parametern, Methoden, Messtechniken, Skalen und Standorten im PaludiNetz stellt dabei besondere Herausforderungen dar.
Ziele
Ziel von AP4 ist, in allen MuDs und Moorpiloten einheitliche und belastbare Daten zu Standorteigenschaften wie Wasserständen, Bodeneigenschaften, Nährstoffgehalten und anderen Faktoren zu erheben. Zudem werden die Projekte im PaludiNetz bestmöglich unterstützend beraten und, wenn gewünscht, unterstützt.
Von harmonisiert-erhobenen bodenkundlichen und hydrologischen Standortdaten profitieren alle im PaludiNetz. Die erhobenen Daten sind wichtig für die Bewertung der ökologischen Relevanz, gleichzeitig liefern die Daten aus AP4 wichtige Informationen um den Austausch von Treibhausgasen, das Pflanzenwachstum und die Biodiversität in Paludikulturen umfassend zu verstehen. Zudem tragen die qualitätsgesicherten Daten später maßgeblich zur Bewertung der Ökosystemleistungen bei.
Methoden
Ein zentraler Fokus liegt auf der kontinuierlichen und flächendeckenden Messung der Moorwasserstände sowie der genauen Dokumentation verschiedener Vernässungsmethoden.
Auch im Bereich der Bodenuntersuchungen sind aufgrund einer weiten Bandbreite an Parametern, Methoden und unterschiedlicher räumlicher und zeitlicher Auflösung eine Vereinheitlichung des Untersuchungsdesign notwendig. Aufgrund der Vielzahl an Messparametern und Methoden – etwa bei der Phosphorextraktion, für die allein bei Torfen sieben Verfahren diskutiert werden – werden Ringversuche durchgeführt. Diese Laborvergleiche helfen, unterschiedliche Messverfahren abzugleichen und einheitliche Standards zu entwickeln.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Bodenbeschaffenheit. Faktoren wie Torfmächtigkeit, Substrate und Lagerungsdichte sind entscheidend, um Stoffvorräte und Höhenänderungen korrekt zu interpretieren. Zusätzlich werden bodenphysikalische Parameter wie bspw. Eindringwiderstand und Scherfestigkeit untersucht, um bestehende Datenlücken zu schließen.
Auch die Nährstoffversorgung und Wasserqualität spielen eine entscheidende Rolle, da sie sowohl das Pflanzenwachstum als auch den Treibhausgasaustausch beeinflussen. Daher werden spezielle Ringversuche für zentrale Wasserinhaltsstoffe durchgeführt, um eine zuverlässige Datengrundlage zu schaffen.
Zur besseren Langzeitüberwachung wird das deutschlandweite Moorbodenmonitoring für den Klimaschutz (MoMoK) des Thünen-Instituts für Agrarklimaschutz weiter ausgebaut. Dieses Netzwerk ermöglicht eine systematische Beobachtung der Moorböden und verbessert die Datenbasis für die Berichtserstattung und Klimaschutzmaßnahmen.
